Polizeisportverein Freital e.V.

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Geschichte

Geschichte des Shorin-Ryu Seibukans

Die Geschichte nahm ihren Lauf, als im Jahre 1870, in Gibo (Shuri) auf der Insel Okinawa, Kyan Chotoku das Licht der Welt erblickte. Bereits im Alter von 5 Jahre begann er unter seinem Vater, Kyan Chofu, und seinem Großvater, Kyan Oyakate , Karate zu trainieren. Da sein Vater als royal steward in Diensten des okinawanischen Herrschers stand und er aus einer Adelsfamilie stammte, bot sich für Kyan Chotoku die Möglichkeit bei diversen Großmeistern Unterricht zu erhalten. Zunächst trainierte er bei Matsumora Kosaku, einem Meister des Tomari-Te, dessen Kata Chinto auf diese Weise in unseren Stil einfloss. In der Folgezeit erweiterte er seine Kenntnisse unter dem Meister Peichin Oyademare Kokan dessen Kata Oyademare no Passai auch heute noch im Shorin – Ryu Seibukan gelehrt wird. Anschließend setzte er seine Ausbildung bei den Meistern Peichin Maeda und Peichin Chatan Yara, deren Katas Wansu und Kushanku (Yara no Kushanku) ebenfalls zu Teilen des Seibukan Karate wurden. Durch den Meister Matsumura Sokon, einen Karatelehrer des Königs, erhielt Chotoku Kyan dann auch Zugang zum Shuri-te mit seinen Katas Seisan und Gojushiho. Zum Abschluss seiner Ausbildung suchte er schließlich den Kobudo Sensei Peichin Tokumine auf der Insel Yaeyama auf, der ihn seine Kata Tokumine no Kon lehrte. Aufgrund der großen Zahl seiner Trainer und ihres weit reichenden Wissens , war es dem Schüler Kyan Chotoku möglich verschiedene Elemente der Karatestile Shuri-Te und Tomari-Te zu vereinigen ,sodass man sein Karate diesbezüglich als Allround-Karate bezeichnen kann. Trotz seiner geringen Körpergröße von lediglich 1,47m war Kyan Chotoku also durch die Vielseitigkeit seines Karate in der Lage eine national und international erfolgreiche Karriere zu starten. Bereits im Alter von 30 Jahre genoss er auf der Insel hohes Ansehen und führte ein schillerndes Leben.1920 reiste er nach Japan und Taiwan, um Verbindungen zwischen den Kulturen zu schaffen und Karate zu unterrichten. Die Zahl seiner Schüler war sehr gering und so konnte sich Shimabukuro Zenryo glücklich schätzen zu ihnen zu zählen.

Als Shimabukuro Zenryo (geb.1909) im Alter von 25 Jahren nach Chatan Cho umzog, um dort eine Bäckerei zu eröffnen, begann er bei Sensei Kyan Chotoku zu trainieren. Im Laufe der nächsten 10 Jahre gehörte er zu den Privatschülern des Meisters und wurde in dessen Haus unterrichtet. Anschließend entschloss er sich selbst als Trainer zu arbeiten und deshalb eröffnete er 1962 in Chatan Cho eines der größten Dojos der damaligen Zeit. Er nannte es Seibukan was Heilige Kunstschule bedeutet. Beinahe ebenso klein gewachsen (1,57m), wie sein Trainer, wurde er dennoch zum Giganten im Karatezirkus. Aus diesem Grund verlieh ihm im Jahre 1964 die All Japan Karate Do Federation den 10.Dan (Rotgürtel).Leider starb er nur 5 Jahre später , im Alter von 61 Jahre , an den Folgen einer Blinddarmentzündung.

Im Laufe seines Lebens hatte er nur wenige Schüler unterrichtet, unter denen sich auch sein Sohn Shimabukuro Zenpo befand , der nun seine Nachfolge antrat.

Shimabukuro Zenpo wurde 1943 auf Okinawa geboren und trainierte zunächst ausschließlich unter seinem Vater Shimabukuro Zenryo. Im Alter von 19 Jahre schickte ihn dieser in die USA, wo er als Sensei lebte, unterrichtet und an zahlreichen Meisterschaften teilnahm. Nicht nur bei der Pennsylvania State Championship 1964, sondern auch bei den Canadian Internationals 1965 konnte er Siege erringen. Nach einer erfolgreichen Wettkampfkarriere kehrte er 1966 nach Okinawa zurück, um seinen Vater zu unterstützen. Zu dieser Zeit suchte Nakama Chozo, ein Schüler von Motobu Choki und Chibana Chosin, Shimabukuro Zenryo auf. Da dieser darum bat in den Kyan Katas zu unterrichtet zu werden, übertrug der Meister seinem Sohn die Aufgabe dem Verwandten Unterricht zu erteilen. Daraufhin verspürte der ,,Schüler“ das Bedürfnis Shimabukuro Zenpo etwas zurückgeben zu müssen. Deshalb lehrte er ihn Motobu Chokis Katas Naihanchi 1-3 und Passai Guwa (kleine Passai), sowie Chibana Chosins Katas Pinan 1-5 und Jion . Auch diese Katas werden, neben den Kyan Katas, heute noch weitergegeben. Shimabukuro Zenpo ist heute,im Alter von 63 Jahren, Träger des 9.Dan(Hanshi) und repräsentiert einen der höchstrangigsten und am meisten respektierten Senseis Okinawas. In allen 4 Karateverbänden der Insel hält er hohe Position und besucht regelmäßig die Seibukan Dojos rund um den Globus. Seine Reisen führen ihn dabei auch des öfteren nach Deutschland, da unser Verband an den Internationalen Shorin–Ryu Seibukan Weltverband, sowie an den Shorin-Ryu Seibukan Verband Okinawas angeschlossen ist.

Anmerkung: Shimabukuro Zenryo und Shimabukuro Zenpo sind nicht verwandt mit den bekannten Meistern Shimabukuro Tatsuo und Shimabukuro Eizo. Ebenso sollte man Shorin – Ryu Seibukan auch nicht mit anderen Shorin-Ryu Stilen verwechseln.

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